Ernährung

Die Ernährung spielt bei den meisten Darmerkrankungen eine wichtige Rolle. Sie wirkt sich nicht nur auf die Häufigkeit und Beschaffenheit des Stuhlgangs aus, sondern ist darüber auch bei der Entstehung bösartiger Darmerkrankungen mit von Bedeutung. Insofern hat die Ernährung einen Einfluß auf unsere Gesundheit.

Die Ernährung sollte: für regelmäßigen, geformten, weichen Stuhl sorgen: das heißt, sie muß einerseits ohne Abführmittel harten Stuhl und damit Verstopfung verhindern und sie darf andererseits nicht einen breiigen Stuhl oder durchfallartigen Stuhl verursachen. Sie sollte zu einer möglichst unproblematischen Menge und Konsistenz des Stuhlgang führen und Abführmittel überflüssig machen. Sie sollte Übergewicht vermeiden und soweit wie möglich vermindern helfen.

All dies lässt sich mit einer Ernährung erreichen, die reich an sogenannten „Ballaststoffen" ist.
Ballaststoffe sind Bestandteile pflanzlicher Zellen, die von unseren Verdauungssekreten nicht soweit aufgespalten werden, dass sie durch die Darmwand hindurch in die Blutgefäße gelangen können. Sie können auf grund ihrer chemischen Struktur Wasser binden und gehören zur Gruppe der Kohlenhydrate.

Was bewirken Ballaststoffe?

Ballaststoffe beeinflussen die Darmtätigkeit und haben damit günstige Wirkung sowohl auf Verstopfung wie auch bei Durchfall.

Ballaststoffreiche Lebensmittel haben eine sättigende Wirkung, sind meist arm an Kalorien und helfen damit, vorhandenes Übergewicht abzubauen.

Lösliche Ballaststoffe, die in Äpfeln, Bananen oder auch im Hafer vorkommen, senken den Cholesterinspiegel und helfen damit das Herzinfarktrisiko zu verringern.
Unlösliche Ballaststoffe, wie sie sich z. B. in Getreide, vor allem in Vollkornprodukten, Weizenkleie und anderen Kleieprodukten finden, haben eine Schutzwirkung gegen Darmkrebs. Das trifft auch für die Vortsufen des Darmkrebses, nämlich die Darmpolypen zu. Eine ballaststoffreiche Ernährung verhindert außerdem die Entstehung von Divertikeln. Das sind kleine sackartige Ausstülpungen der Darmwand, die sich entzünden können.
Eine zu geringe Ballaststoffzufuhr kann indirekt die Entstehung der Zuckerkrankheit begünstigen.
Ballaststoffe können nicht im Dünndarm gespalten werden, sondern nur im Dickdarm durch die Darmbakterien. Als Endprodukte dieses bakteriellen Abbaus entstehen kurzkettige Fettsäuren, die für die Ernährung der Dickdarmschleimhaut eine große Rolle spielen.

Praktischer Umgang mit Ballaststoffen

Die Lebensmittel sollten soweit wie möglich in ihrem natürlichen Zustand (kein Kochen, kein Konservieren) belassen werden.
Reichliche Flüssigkeitszufuhr bei der Aufnahme von Ballaststoffen.
Die Wirkung der Ballaststoffe in der Behandlung der Verstopfung setzt erst nach eingen Tagen ein. Zu Beginn der Kostumstellung können Völlegefühl, leichte Bauchschmerzen und Blähungen auftreten. Diese Anpassungsschwierigkeiten verschwinden jedoch in der Regel in einigen Tagen.

 

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